Unterwassertherapie

  

Einsatzmöglichkeiten der Unterwassertherapie in der Tierphysiotherapie:
 

  • Therapeutisches Schwimmen
  • Unterwasserlaufband 
  • Unterwassermassage 
  • Stangerbad

 
Die physikalischen Eigenschaften des Wassers können mit großer Effizienz für die Physiotherapie genutzt werden:
 
Der Auftrieb beschreibt den Aufwärtsdruck, der einem Gegenstand vom Wasser entgegengesetzt wird.
 
Der partielle Gewichtsverlust eines stehenden Hundes im Wasser:
Wassertiefe                  Gewicht in % zum Gewicht an Land
Sprunggelenk                           91 %
Knie                                        85 %
Hüfte                                      38 %
 
Die Wassertiefe hat einen entscheidenden Einfluss auf die Stabilisierung und auf den Gewichtverlust des Patienten. Je niedriger die Wassertiefe ist, desto weniger wird der Patient stabilisiert und umso mehr Gewicht muss er selbständig tragen.
Der Hydrostatischer Druck beschreibt den Druck, den das Wasser auf den Hundekörper ausübt.
Der Wasserwiderstand bedingt die Kraft, die vom Hund aufgewendet werden muss, um seinen Körper im Wasser zu bewegen.
 
Bedeutung der physikalischen Eigenschaften für die Physiotherapie:
Im Wasser verliert der Körper an Gewicht, dadurch können schmerzhafte Gelenke leichter und mit geringerer Belastung trainiert werden.
Schwellungen und Ödeme können reduziert werden
Muskulatur und Herz – Kreislauf können gestärkt werden
Das Wasser stabilisiert den Körper, dies ermöglicht oft die Durchführung von Bewegungsübungen, die an Land nicht möglich wären.
 
Indikationen für die Unterwassertherapie
Die Einsatzmöglichkeiten dieser Therapieform in der Physiotherapie sind vielfältig:

  • Rehabilitation nach Operationen, u.a. Verbesserung des Lymphabflusses z.B. bei
  • Frakturen
  • Kreuzbandriss
  • Hüftgelenkersatz
  • Osteochondrosis dissecans
  • Rehabilitation nach neurologischen Erkrankungen zur Förderung der Balance und Propriozeption z.B. bei Bandscheibenvorfällen
  • Muskelaufbau und Verbesserung der Gelenkfunktion und Gangbildkorrektur u.a. bei
  • Arthrosen
  • Spondylosen
  • Hüftgelenkdysplasie
  • Muskelaufbau und Verbesserung der Ausdauer für Sport- Rettungs- und Diensthunde
  • Körpergewichtreduzierung bei adipösen Hunden
  •  

Kontraindikationen:

  • Patienten mit Herzerkrankungen
  • Lungenerkrankungen
  • Infektionen
  • Nicht verheilte Operationswunden und Drainagen
  • Infektiöse Hauterkrankungen
  • Ängstliche Hunde

 
Die ideale Wassertemperatur für das Training im Wasser ist unbekannt. 
 
Je wärmer das Wasser ist, desto höher ist die kardiale Belastung 
Bei zu kaltem Wasser kann das Training nicht effektiv durchgeführt werden 
Empfehlenswert sind Temperaturen von 25-30° Celsius
 
Literatur: „Physiotherapie auf den Punkt gebracht“ v. Bockstahler / Levine / Millis
 
Zusammengestellt 12/2009
Bettina Eckle
Dozentin für Tierphysiotherapie im Berufsfachverband für Physiotherapie (ZVK e.V.)