Gemeinsam unterwegs im Hundesport

  


Der Hund ist mehr und mehr zu einem „Gesellschaftstier“ geworden und hat damit seine eigentlichen Aufgaben, für die er mal gezüchtet wurde, verloren.
 
Auffallend ist, dass viele der so genannten „Unarten“ des Hundes eben auf diese Aufgaben zurück zuführen sind. Von Natur aus wollen viele Hunde gerne arbeiten, doch erhalten sie oft die Möglichkeit nicht mehr dazu. Dies führt dazu, dass der Hund oftmals einen unerwünschten Ausweg sucht, um seine Energie los zu werden und seiner Bewegungslust nach zu kommen.
 
Ein wachsender Teil der Bevölkerung betreibt gerne Sport mit seinem Hund, u.a. aus Freude an der Bewegung und am Wettbewerb. Dadurch wird das Bedürfnis des Hundes zu Arbeiten befriedigt und der gemeinsame Sport kann zu einer Verbesserung des Besitzer-Hund-Verhältnisses führen.    
              
Ein Ziel des Hundesportes sollte sein, die größtmögliche Harmonie zwischen Mensch und Hund zu erreichen. Dem Hundesport zu Grunde liegt, neben dem sportlichen Ehrgeiz der Besitzer, u.a. auch das Ziel, den Hund seinen Anlagen und seinem Leistungsvermögen entsprechend zu beschäftigen. Neben ausreichendem Auslauf kann man dem Hund auch Beschäftigungen bieten, die die Lernfähigkeit, den Bewegungsdrang sowie die übrigen Anlagen des Hundes berücksichtigen und fördern.
 
Historisch gesehen gehen Hundesportturniere auf die Jagdturniere des 19. Jahrhunderts zurück, die damals schon recht bald mit Hundeausstellungen ein her gingen. Heute zählen neben Ausstellungen, Jagdsportprüfungen, Hüte- und Treibhundeprüfungen auch Obedience, Agility, Fährtenarbeit, Windhunderennen, Schutzdienst, Flyball, Zughunderennen und vieles mehr zu den Hundesportveranstaltungen. 
 
Um den Anforderungen gerecht zu werden, muss der Hund für die gewählte Sportart ausgebildet werden. Daher ist es wichtig zu wissen, welche Anforderungen bei der jeweiligen Hundesportart an den Hund gestellt werden. Die Ausbildung des Hundes ist aber nur ein Aspekt des Trainings und damit der Wettkampfvorbereitung. Was beim Menschen selbstverständlich erscheint, wird beim Hund oft vergessen. Auch der Hund muss körperlich und geistig fit sein, um eine gute Leistung bringen zu können.
 
Einen gesunden Körper vorausgesetzt, der durch Training, richtige Ernährung und optimale Gesundheitsvorsorge gestärkt wird, versetzt den Hund erst in die Lage, diese Leistung zu vollbringen.  
 
Die negativen Folgen von exzessivem Hundesport sind vorrangig Überlastungssyndrome des Skelettsystems, seltener kommt es zu einer akuten Verletzung. Relativ früh lassen sich degenerative Verschleißprozesse der Wirbelsäule, z.B. Spondylosen erkennen.
 
Die Hauptursache für die Entstehung der Überlastungssyndrome liegt nicht im eigentlichen Wettkampf mit vergleichsweise kurzen Belastungszeiträumen, sondern vielmehr im Training, wo die Belastungsintensität und –dauer meist sehr viel höher als bei den Wettkämpfen ist. Es ist daher nicht zu eruieren, ob eine bestimmte Bewegung oder ein bestimmtes Hindernis zu einer Überbelastung führt. Meistens geht etwas kaputt, weil die Belastung zu oft wiederholt wurde, zu hoch ist, oder die Zeit zu lang ist, in der die Struktur der Belastung ausgesetzt ist. 
 
Einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung des Sporthundes übernimmt auch ein regelmäßig durchgeführtes Warming up und Cool down im Training, wie auch vor bzw. nach den Wettkämpfen.
 
Zusammengestellt 12/2009
Bettina Eckle
Dozentin für Tierphysiotherapie im Berufsfachverband für Physiotherapie (ZVK e.V.)